Ist die HCG-Diät sicher und wirksam? Beide Fragen müssen laut FDA mit einem klaren Nein beantwortet werden. Aufgrund der zum Teil schwerwiegenden Nebenwirkungen der HCG-Diät rät die FDA von der Anwendung ab. HCG (Humanes Choriongonadotropin) ist ein Hormon, das der weibliche Körper während der Schwangerschaft produziert. In synthetisierter Form kann es dem Körper als Medikament zugeführt werden.
Rechtslage und Expertenrat
In der Medizin wird HCG vor allem zur Verbesserung der Fruchtbarkeit bei Frauen eingesetzt. Der Wirkstoff ist nicht für den freien Verkauf bestimmt und hat auch keine Zulassung für Behandlungen zur Gewichtsreduktion. In den USA müssen solche Produkte einen entsprechenden Warnhinweis tragen. Die Warnung der FDA gilt auch für homöopathische Präparate. Unternehmen, die HCG in den USA als Schlankheitsmittel anbieten, verstoßen gegen das Gesetz.
In Europa sind die Vorschriften nicht ganz so streng. Es gibt immer wieder Fälle, in denen Ärzte auf Anfrage Rezepte für entsprechende Medikamente ausstellen. Homöopathische HCG-Tropfen sind sogar rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Hinzu kommen die zahlreichen „freien“ Online-Apotheken, die alle gesetzlichen Vorgaben umgehen.
Allerdings sind sich auch hierzulande alle Experten einig, dass die HCG-Diät mehr schadet als nützt. So raten beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie und die Deutsche Adipositas-Gesellschaft dringend davon ab.
Auf lange Sicht nicht effektiv
Angesichts der massiven Warnungen von Experten und Behörden stellt sich die Frage, warum es immer noch Prominente und Influencer gibt, die diese Methode empfehlen. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass es einigen Anwendern tatsächlich gelungen ist, einen signifikanten Gewichtsverlust zu erzielen. Das ist auch nicht verwunderlich, denn die Diät basiert auf einer drastischen Kalorienreduktion. Empfohlen werden etwa 500 bis 800 kcal pro Tag. Wer sich daran hält, wird kurzfristig auf jeden Fall abnehmen – auch ohne HCG. Die Freude hält aber nur so lange an, bis später fast unweigerlich der Jojo-Effekt zuschlägt.
Nebenwirkungen der HCG-Diät
Extreme Diäten wie diese führen schon nach kurzer Zeit zu einer Unterversorgung des Körpers mit wichtigen Nährstoffen. Die Folgen eines Mangels an Vitaminen und Mineralstoffen können dramatisch sein: Gallensteine und Herzrhythmusstörungen sind nur zwei der häufigsten. Weitere Nebenwirkungen sind vor allem Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Unruhe, depressive Verstimmungen, Ödeme und Gynäkomastie. Ein weiteres Problem ist die Verklumpung von Blutkörperchen, die Blutgefäße verstopfen und Thrombosen verursachen können.
In einigen Studien gibt es auch Hinweise darauf, dass HCG das Krebsrisiko erhöht. Das Hormon scheint bestimmte Körperzellen zur Produktion von Androgenen anzuregen, die dann das Wachstum von Tumoren fördern.
Ohne Nebenwirkungen: Alternativen zur HCG-Diät
Wenn Abnehmen das Ziel ist, gibt es heute zum Glück bessere Methoden als die HCG-Diät. Für viele Menschen kann eine ärztlich verordnete Ernährungstherapie den Weg aus der Diät-Spirale ebnen. Ausgebildete Diätologinnen und Diätologen (in Österreich: Diaetologen) helfen bei der Umsetzung. Sind Medikamente zur Unterstützung notwendig, gibt es bewährte und sichere Präparate, die gut verträglich sind.
Quelle:
Katherine Zeratsky: Has the HCG diet been shown to be safe and effective? (mayoclinic.org)
Siehe auch
- Mit HCG-Tropfen abnehmen? (abnehmen-medikamente.site)
1 Kommentare
Dass HCG beim Abnehmen hilft, ist wissenschaftlich nicht belegt. In Amerika ist auf dem Beipackzettel des Arzneimittels sogar ausdrucklich vermerkt, dass substanzielle Hinweise darauf fehlen, dass dieses Hormon die Gewichtsabnahme fordert oder Hungergefuhle und andere unangenehme Begleiterscheinungen einer stark kalorienreduzierten Diat mildert.